Mitarbeitertreue ist in der heutigen Geschäftswelt zu einer Rarität geworden, aber Othmar, ein Mitarbeiter der heutigen FCC Austria Abfall Service AG und Betriebsleiter des Standort Graz ist seinem Unternehmen seit 1985 treu geblieben. Er ist ein lebendes Beispiel dafür, dass es sie noch gibt, die Mitarbeitertreue.
In diesem Blogbeitrag werden wir Othmars inspirierende Geschichte erkunden und seine Gedanken über die Entwicklung der Abfallbranche sowie die Bedeutung von Visionen und Engagement teilen.
Der Wandel von Familienbetrieb zu Konzern
"Ich war in der Baufirma meines Schwiegervaters beschäftigt und der hat dann eines Tages das Müllgeschäft an die .A.S.A. Abfall Service Austria verkauft und ich bin sozusagen mitübernommen worden." Othmar beginnt seine Geschichte damit, wie er in die Abfallbranche kam. Er arbeitete für das Familienunternehmen seines Schwiegervaters, was schließlich an das Unternehmen .A.S.A. verkauft wurde. Seine Bereitschaft, sich anzupassen und mitzugehen, spiegelt seine Loyalität und sein Engagement wieder.
Die Übernahme durch die .A.S.A., einen großen Konzern, brachte erhebliche Veränderungen mit sich. Othmar erinnert sich: "Der Sektor Müll war im Familienunternehmen nur ein kleiner Anhang und hier sollte es auf einmal ein Großkonzern werden."
Die neue Geschäftsführung hatte große Visionen. So sollte es von anfänglich 5 Müllwägen auf 200 binnen 15 Jahre gehen. Diese großen Visionen waren anfänglich eine Herausforderung und vor allem Verunsicherung. Trotzdem erkannte Othmar die Bedeutung von Visionen und erinnert sich: "Der Anfang mit den riesigen Visionen mit denen man gar nicht umgehen konnte... Heute haben wir es erreicht und das zeigt, dass man groß denken muss. Das sieht man heute bei allen Unternehmen. Die, die nicht groß denken, erreichen es auch nicht. Wenn man es nicht vordenkt wird man es auch nicht erreichen. Und das war bei uns auch so. Es war wichtig große Visionen zu haben."
Der Verlust der Gemeinschaft in der Branche
Das Unternehmen wuchs, expandierte und kaufte immer neue Standorte auf, auch in anderen Ländern innerhalb Mittel- und Osteuropas. Der Wandel hatte vieles Gutes, doch auch ein paar Dinge die Othmar sehr bedauert. So ist es beispielsweise der Verlust der Gemeinschaft in der Abfallbranche, der heute sehr zu spüren ist. „Früher war man innerhalb der Abfallbetriebe eine Familie... Es hat sich nicht jeder auf das gleiche gestürzt und sich gegenseitig auspressen zu lassen."
Er berichtet, dass die Abfallwirtschaft früher von Unternehmen zusammen entwickelt wurde. Dies bedeutet, dass wenn ein Unternehmen einen bestimmten Weg einschlug, ein anderes sich in eine andere Richtung wandte. Zwar belebe Konkurrenz das Geschäft und sei gut, das ständige Unterbieten jedoch nicht.
Nachhaltigkeit und Abfallwirtschaft
Eine positive Entwicklung im Unternehmen ist jedoch die Bedeutung der Nachhaltigkeit. Die Auffassung von Abfall hat sich im Laufe der Zeit geändert, erklärt Othmar: „Man hat mit der Zeit gesehen, dass Abfall zum Rohstoff wird und wiederverwertbar ist... Mittlerweile wird nur noch deponiert, was wirklich nicht mehr wiederzuverwenden ist." Dabei waren die Anfänge ganz anders. Es gab nur einen Restmüllbehälter in dem alles deponiert wurde. Der erste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit war das Recycling von Altpapier und Glas.
Vom Familiennamen zur FCC Austria
Othmar beschreibt die Entwicklung seines Unternehmensnamens und die Integration in die FCC Gruppe. Zuerst war es das eigene Familienunternehmen, dann die .A.S.A., später die FCC Austria Abfall Service AG. Dieser Wechsel kam im Jahre 2005, dennoch arbeitete das Unternehmen vorerst unter dem Namen .A.S.A .weiter. „Irgendwann wollte die FCC, dass wir doch unter deren Namen laufen und das haben wir auch gemacht."
Trotz des Wechsels und der Veränderung, blieb für Othmar immer ein Gefühl der Zugehörigkeit. So erlebte er seit 1985 eine vielfältige Karriere in der er heute als Betriebsleiter in Graz viele verschiedene Positionen innegehabt habt. "Ich habe in diesem Unternehmen fast alle Funktionen durchgespielt. Ich war im Verkauf, Einkauf, habe Rechnungen händisch vorgeschrieben bevor wir unser elektronisches System bekamen… heute ist die Hauptaufgabe die Personalführung." Und dies sei in der Tat eine große Herausforderung.
Othmar betont, dass die Gewinnung von qualifiziertem Personal heute seine größte Herausforderung darstellt: "Bei den Fahrern hat man immer gesehen, dass es knapp wird, weil die jungen Leute keinen Führerschein mehr gemacht haben. Egal wo man heute hinschaut, es fehlt überall Personal." Weniger Personal und allgemein weniger Interesse, gekoppelt mit der Tatsache, dass eine große Generation die Branche verlässt, seien Gründe für die Herausforderungen, die Othmar jedoch auch in anderen Branchen beobachtet. Trotzdem ist er positiv für die Zukunft. Es sei eine Branche und ein Unternehmen, das es in einer Form immer geben wird. Das gibt Sicherheit.
Jungen Menschen gibt er mit auf den Weg: „Wichtig ist nicht zu viel nachzudenken. Groß denken, nicht überheblich und vorausschauen. Zweifeln tun zu viele.“ Dasselbe wünscht er sich auch für das Unternehmen, das er in knapp wenigen Monaten verlässt. "Immer vorne dabei zu sein, die Mitarbeiter nicht zu vergessen... Das Kapital Mitarbeiter ist heute das wichtigste... Wenn jeder ein wenig gibt, kommt viel zusammen."
Fazit
Othmars außergewöhnliche berufliche Reise bietet zahlreiche Erkenntnisse und Inspiration für die heutige Geschäftswelt. Seine Treue zu einem Unternehmen über 38 Jahre hinweg ist nicht nur ein Beweis für seine Loyalität, sondern auch für seine Fähigkeit, sich den Veränderungen anzupassen und mit einem klaren Blick in die Zukunft zu schauen.