Meine Erfahrungen mit einem E-Müllsammelwagen

Lesedauer: 3 Minuten | Autor: Birgit | Tags: FCC Austria Abfall Service AG/Ressourcenschonend/Umweltfreundlich/
Meine Erfahrungen mit einem E-Müllsammelwagen

Der erste E-Müllsammelwagen der FCC Austria Abfall Service AG befindet sich seit mehr als einem Jahr auf Österreichs Straßen und fühlt sich dort bereits wie Zuhause. Bislang hat der E-LKW fast 10.000 Liter Kraftstoff eingespart. Das bedeutet auch in Zeiten steigender Strompreise eine deutliche Kostenersparnis beim Fahren. Der Elektro-LKW stößt weder CO2 noch andere Emissionen aus, wodurch FCC Austria im vergangenen Jahr rund 40 Tonnen CO2 einsparen konnte.

Das sind die Fakten und Zahlen. Aber wie ist es eigentlich, ein E-Müllsammelwagen zu fahren und welche Unterschiede gibt es im täglichen Einsatz? Diese und weitere Fragen haben wir Herrn Roland Trnka, Disponent bei FCC Austria und Fahrer eines E-Schrott-Sammelfahrzeugs bei FCC Austria, gestellt.

Die ersten Gedanken zum E-LKW

„Um Gottes Willen“ waren die ersten Gedanken von Roland Trnka, als er erfahren hat, dass er den ersten E-Müllsammelwagen der FCC Austria fahren soll. „Ich habe mir das wirklich gedacht, weil ich mir in Wahrheit nicht vorstellen konnte, dass das funktioniert“ so Roland Trnka.

In den letzten Jahren wurde der E-Müllwagenfahrer öfters mit dem Thema der E-Mobilität konfrontiert, daher lagen seine Hauptbedenken darin, dass es Probleme bei der Reichweite geben könnte. Schon nach dem ersten Einsatz stellte Herr Trnka fest, dass der Betrieb in direkter Umgebung vom Standort „ganz toll zum Händeln ist.“

Was war der erste Eindruck?

Roland Trnka zufolge ist und bleibt ein LKW ein LKW, unabhängig davon, "ob er einen Dieselmotor oder eine Batterie eingebaut hat.“ Äußerlich gibt es, so der E-LKW-Fahrer, auf jeden Fall keinen Unterschied. Das Fahrzeug unterscheidet sich nur geringfügig in der Handhabung. Der Aufbau ist ein ganz normaler Müllsammelwagenaufbau, der bei einem Elektro-Lkw genauso funktioniert wie bei einem Diesel-LKW. Auch im Inneren gibt es nur wenige Unterschiede, zum Beispiel bei der Fahrzeugausstattung. Der einzige Unterschied beim Elektrofahrzeug ist, dass man immer die Verbrauchs- und Reichweitenanzeige im Auge behält, was beim Dieselfahrzeug nicht der Fall ist.

Wie zufriedenstellend ist die Reichweite?

"In der unmittelbaren Umgebung des Standortes Himberg kann man problemlos kommunale und gewerbliche Touren fahren", sagt Roland Trnka. Die Reichweite des E-LKWs beträgt in der Regel 220 Kilometer. Allerdings wirkt sich die Nutzung des Aufbaus auf die Reichweite aus. Bei einem konventionellen Diesel-LKW ist der Dieselmotor der Antrieb für den Aufbau, bei einem E-LKW muss der Strom aus der Fahrzeugbatterie kommen.

Die täglichen Fahrten in Himberg liegen derzeit bei 100-120 Kilometern. Das bedeutet, dass der Einsatz in der Nähe des Standortes kein Problem darstellt. Eine gewerbliche Mülltour im nördlichen Niederösterreich, wo die Fahrt bis nach Dürnkrut und Angern an der March geht, ist aber noch nicht machbar.

Wie verhält sich der E-LKW im Verhältnis zu einem normalen LKW auf der Straße in Bezug auf Fahreigenschaften?

Laut Roland Trnka ist das Fahren des E-Müllsammelwagens "stressfrei", d. h. viel weniger anstrengend. Zum einen gibt es kein Motorengeräusch, was einen Unterschied macht, wenn man den ganzen Tag dem Geräusch eines Dieselmotors ausgesetzt ist. "Abends hat man dann einen richtig großen Kopf“, erklärt der E-LKW-Fahrer. Auch das Fahrverhalten des E-LKWs ist einfacher, da das Fahrzeug im Gegensatz zum Automatikgetriebe nur "einen Gang" hat und somit „ruckfrei" fährt.

Ist das Fahren und der Betrieb des E-Müllsammelwagen wirklich so leise?

Das Fahren ist wirklich leise. Beim Kippen macht der Aufbau das gleiche Geräusch wie ein Aufbau auf einem Diesel-LKW, nur das Motorgeräusch während des Betriebs entfällt. "Das liegt daran, dass die Motordrehzahl erhöht wird, wenn der Aufbau läuft. Und genau dieses wird eliminiert, und das ist ein nicht unerheblicher Teil der Geräuschemission“, so Roland Trnka.

Worauf muss man im Straßenverkehr besonders achten?

Die Herausforderung als Fahrer besteht darin, dass man noch vorsichtiger fahren muss, weil der E-Müllsammelwagen so leise ist. Vor allem in geschlossenen Ortschaften oder direkt im Stadtgebiet, in der Nähe von Schutzwegen und Schulen muss man als E-LKW-Fahrer besonders langsam fahren, da neben dem leisen Motor auch kein oder fast kein Reifenabrollgeräusch zu hören ist. Fußgänger hören den E-LKW einfach nicht.

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