PET to PET Recycling Österreich: Ein Einblick in den geschlossenen Flaschenkreislauf

Lesedauer: 2 Minuten | Autor: Lucie | Tags: Abfallmanagement/Abfallentsorgung/Ressourcenschonend/Sekundärer Rohstoff/Recycling/
PET to PET Recycling Österreich: Ein Einblick in den geschlossenen Flaschenkreislauf

PET – Polyethylenterephthalat – ist ein unverzichtbarer Rohstoff für Getränkeverpackungen. Seine Transparenz, Druckstabilität und Eignung für kohlensäurehaltige Getränke machen es zu einem idealen Material. Da PET zu 99,9 Prozent für Getränkeflaschen verwendet wird, ist sein Recycling besonders wichtig. Die PET to PET Recycling Österreich GmbH spielt dabei eine zentrale Rolle. Wie der gesamte Recyclingprozess funktioniert, haben wir mit unserem heutigen Gast, Herr Dipl.-Ing. Christian Strasser, Geschäftsführer der PET to PET Recycling Österreich GmbH, besprochen.

Im Jahr 2006 von den größten österreichischen Getränkeherstellern – Coca-Cola, Vöslauer, Egger, Rauch und S. Spitz – gegründet, hat das Unternehmen seit seiner Inbetriebnahme einen geschlossenen und nachhaltigen PET-Getränkeflaschenkreislauf, den Bottle-to-Bottle Kreislauf, in Österreich etabliert. Mit jährlich rund 32.000 Tonnen recyceltem PET-Material leistet PET to PET einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und für den Umweltschutz.

Wie funktioniert der PET-Recyclingprozess bei PET to PET?

Bei PET to PET kommen gebrauchte PET-Getränkeflaschen farblich sortiert und zu großen Ballen gepresst an. Das Unternehmen verarbeitet diese in einem modernen Recyclingwerk zu hochwertigem Rezyklat weiter. Der Prozess, von der gebrauchten PET-Flasche bis zum hochwertigen Rohstoff, aus dem wieder neue PET-Flasche hergestellt werden, ist komplex und umfasst mehrere Schritte:

  1. Qualitätssortierung: Um eine optimale Qualität des Rezyklats zu gewährleisten, werden die gepressten Flaschenballen aufgelöst und erneut geprüft. Fremdmaterialien wie Nicht-Getränkeflaschen, falsche Farben und Verunreinigungen werden aussortiert.
  2. Zerkleinerung: Die Flaschen werden zu kleinen Flocken ("Flakes") zermahlen, um die weitere Verarbeitung zu ermöglichen.
  3. Heißwäsche: Produktreste, Etiketten und Klebstoffe werden in einem Heißwaschprozess entfernt, um eine saubere Oberfläche der Flakes zu erreichen.
  4. Dichte-Trennung: Die leichteren Verschlusskappen aus Polyethylen oder Polypropylen werden von den schwereren PET-Flakes mithilfe eines Schwimm-Sink-Verfahrens getrennt.
  5. Trocknung und Sortierung: Die PET-Flakes werden getrocknet und erneut sortiert, um Farbabweichungen zu beseitigen und ein einheitliches Material zu gewährleisten.
  6. Aufbereitung: Um eine lebensmitteltaugliche Qualität zu erreichen kommen zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Im ersten werden die Flakes chemisch-physikalisch gereinigt und zu lebensmitteltauglichen Flakes aufbereitet, im zweiten wird das PET eingeschmolzen, die Schmelze feinstfiltriert und zu kleinen Granulatkugeln geschnitten. Beide Rezyklatformen können entweder jede für sich oder in einer beliebigen Kombination gemeinsam zur Herstellung von neuen Getränkeflaschen eingesetzt werden.

Der PET-Recyclingkreislauf ist zwar theoretisch unendlich wiederholbar, in der Praxis müssen aber die Qualitäten genau überwacht werden. Zusatzstoffe wie Additive können die Qualität des Rezyklats negativ beeinflussen und führen zu einer geringeren Transparenz und farblichen Veränderungen. Dadurch kann die Qualität der im gesamten Markt eingesetzten Getränkeflaschen über lange Zeit sichergestellt werden. In Österreich beträgt der durchschnittliche Rezyklatanteil in PET-Flaschen bereits heute über 40 Prozent und liegt damit über den von der EU für 2030 vorgeschriebenen Zielen (30 Prozent). Zahlreiche Getränkehersteller verwenden bereits zu 100 Prozent Rezyklat für ihre Flaschen, was den Erfolg des geschlossenen PET-Flaschenkreislaufs in Österreich unterstreicht.

Das gemeinsam mit PET to PET Recycling Österreich GmbH umgesetzte Bottle-to-Bottle Projekt zeigt, dass für einen gut funktionierenden Kreislaufschluss alle Partner entlang der Wertstoffkette zusammenwirken müssen, um hohe Rezyklateinsatzquoten nachhaltig umzusetzen. Die laufende technologische Weiterentwicklung ist die Grundlage für die Herstellung hochwertiger Rezyklate und macht das Unternehmen zu einem Vorreiter im PET-Recycling.


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