Was wird unter dem Messie-Syndrom verstanden?
Beim Messie-Syndrom handelt es sich um eine psychische Störung, bei der die Betroffenen wahllos und zwanghaft Dinge sammeln und Schwierigkeiten haben, die Wohnung ordentlich und sauber zu halten. Die Folge: Haus oder Wohnung verwahrlosen immer mehr, Ungeziefer wird angelockt und Schimmel breitet sich aus. Die Räume können kaum noch betreten bzw. bewohnt werden. Für die Betroffenen bedeutet es starke Einschränkungen im täglichen Leben. Normale Aktivitäten wie Kochen, Schlafen oder Hygiene wird zunehmend schwierig, sodass die (soziale) Isolation ein Begleitphänomen ist.
Anfänge des Messie-Syndrom lassen sich häufig schon im Jugendalter erkennen und verschlechtert sich mit zunehmendem Alter. In Deutschland leben vermutlich zwei bis sechs Prozent der Menschen an dieser Erkrankung. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.
Wie gestaltet sich das Entrümpeln einer Messie-Wohnung?
Es ist schwierig und oft sehr zeitaufwendig. Betroffene oder deren Angehörige sollten sich professionelle Unterstützung holen. Spezielle Entrümpler können bei der Entsorgung, der Reinigung und auf Wunsch auch bei der Neu-Organisation der Wohnung unterstützen. Diese Teams arbeiten oft eng mit Therapeuten oder der Familie zusammen, um sicherzustellen, dass der Aufräumprozess die langfristige Genesung der Betroffenen fördert.
Eine genaue Dauer lässt sich nicht pauschal festlegen und wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Dazu gehören etwa: die Größe der Wohnung oder des Hauses sowie der Grad der Verunreinigung. Zeit kostet es auch, wenn Abfall fachgerecht entsorgt werden muss.
Als Richtwert lässt sich festhalten, dass die Entrümpelung einer 50 Quadratmeter großen Wohnung mehrere Tage bis zu einer Woche dauert.
Welche Abfälle finden sich in der Regel in Messie-Wohnungen?
Erst einmal findet sich in Messie-Wohnungen der gleiche Müll wie in herkömmlichen Haushalten. Anders ist es mit der Menge. Diese ist häufig extrem. Darunter sind Haushaltsabfälle wie Essensrest, alte Behälter oder leere Verpackungen, Zeitungen, Zeitschriften, Rechnungen und Prospekte sowie ungetragene, kaputte oder nicht mehr passende Kleidung. Außerdem können dies Keramik, Porzellan und Glas, Elektroschrott, Möbel, Bücher und Magazine oder Gegenstände ohne erkennbaren Nutzen sein.
Es gibt auch Ausprägungen der Erkrankung, bei denen der Betroffene bestimmte Dinge sammelt wie etwa Joghurt-Becher oder Bierdeckel. Insgesamt lässt sich deshalb keine allgemeingültige Aussage zur Art und Menge des Mülls treffen.
Es kann auch sein, dass sich in der Wohnung nicht nur materielle Dinge stapeln, sondern auch Tiere befinden, die in dem Chaos leben und zusätzlich zur Verunreinigung beitragen.
Mit welchen Kosten ist bei einer Entrümpelung zu rechnen?
Das lässt sich nicht leicht vorhersagen. Auch dafür gibt es verschiedenen Faktoren, die die Preisgestaltung beeinflussen. Erst einmal richtet sich der Preis nach der Größe der Wohnung oder des Hauses sowie nach Art und dem Umfang der Abfälle. Die Kosten werden auch von der Erreichbarkeit der Wohnung beeinflusst: Kann ein Container in unmittelbarer Nähe platziert werden? Gibt es einen Fahrstuhl? Welche Unwegsamkeiten könnten während der Räumung noch auftauchen?
Nach der Entrümpelung muss die Wohnfläche häufig noch ausgeweißt werden. Auch das kostet extra, hinzukommen Ausgaben für die Schimmel- und Schädlingsbekämpfung, die Entfernung von hartnäckigem Schmutz, vielleicht sogar einer Geruchsneutralisation oder gar Renovierung.
Hartnäckige Rückstände etwa Rückstände von Klebeband, Aufklebern oder Ablagerungen von Nikotin an Fenstern, Böden, Türen und Sanitäranlagen erfordern eine schonende und intensive Behandlung. In einigen Fällen ist spezielle Ausrüstung erforderlich, um die Entrümpelung durchzuführen. Dies kann beispielsweise bei der Entsorgung von schweren Möbeln oder Elektrogeräten der Fall sein. Der Einsatz von Hebezeugen oder spezialisierten Reinigungsmitteln kann die Kosten erhöhen.
Wie gehe ich bei der Entrümpelung am besten vor?
5 Schritte für eine saubere Wohnung.
Schritt 1: Überblick verschaffen
Zuerst verschaffen Sie sich einen Überblick über die Lage: Wie viele Zimmer sind betroffen? Wie stark sind die Räume vermüllt? Welche Arten von Abfall und Unrat finde ich vor?
Schritt 2: Container bestellen
Im besten Falle bestellen Sie einen Container zum Beispiel online bei dem Abfallentsorger www.abfallserviceonline.at und stellen diesen in der Nähe des Gebäudes ab. Am besten wäre es, wenn der Müll direkt aus dem Fenster in den Container geworfen werden könnte. Bestellen Sie einen Container, so müssen Sie diesen bei der zuständigen Behörde anmelden.
Schritt 3: Stück für Stück gehen
Gehen Sie dann Stück für Stück vor.
- Sperrige Gegenstände räumen Sie zuerst aus, um sich Platz zu verschaffen.
- Persönliche Gegenstände wie wichtige Unterlagen oder Wertgegenstände sichern Sie direkt zu Beginn.
Schritt 4: Müll sortieren
Denn Müll sortieren Sie vor und entsorgen Ihnen dann entweder gesammelt im Container oder Sondermüll an den entsprechenden Stellen.
Schritt 5: Wohnung reinigen und desinfizieren
Ist die Wohnung leer, dann haben Sie einen großen Meilenstein geschafft. Je nach Auftrag oder dem Wunsch des Betroffenen kann die Wohnung dann noch gereinigt und desinfiziert werden.
5 Schritte für eine saubere Wohnung als Infografik (PDF)
Wie entsorge ich den Müll aus einer Messie-Wohnung?
Zunächst einmal müssen sich Entrümpler und das Abfallentsorgungsunternehmen auf eine große Menge an Abfällen und anderen, zum Teil schwer entsorgbaren Materialien einstellen.
Am einfachsten geht das, wenn zunächst eine gründliche Bestandsaufnahme gemacht und der Müll in die Kategorien Elektronikschrott, Haushaltsabfälle, Papier, Kunststoffe usw. sortiert wird. Das hilft später dabei, die Entsorgung zu beschleunigen.
Dabei können gefährliche Materialien oder einfach Sondermüll identifiziert werden. Dazu zählen etwa Chemikalien, Batterien und weiterer Elektronikschrott. Diese müssen vermutlich extra entsorgt werden.
Unter Umständen macht es Sinn, den Wertstoffhof schon im Vorfeld zu kontaktieren, um sich über die Abhol- oder Öffnungszeiten sowie die Möglichkeiten des zu entsorgenden Mülls zu informieren. Natürlich kann im Vorfeld auch ein Container oder andere Müllbehälter bestellt werden, um die Abfälle direkt vor Ort zu entsorgen.
Ein Sperrmüllcontainer vor Ort spart nicht nur Zeit, weil die Fahrten zum Wertstoffhof entfallen, sondern in ihm kann im Regelfall ein Großteil des anfallenden Hausrats entsorgt werden. Container verfügen über ein Volumen von 3 bis zu 40 m³, werden an Ort und Stelle gebracht und auch wieder abgeholt.
Die Containerbestellung ist einfach, unkompliziert und kann online erfolgen: www.abfallserviceonline.at. Durch die Abfrage der PLZ bekommen Sie auch nur Angebote Ihrer Region.