Die Herausforderungen und Zukunft der österreichischen Abfallwirtschaft

Lesedauer: 2 Minuten | Autor: Lucie | Tags: Abfallmanagement/Abfallentsorgung/
Die Herausforderungen und Zukunft der österreichischen Abfallwirtschaft

Willkommen zu unserem Circular Blog! Heute werfen wir einen genaueren Blick auf die österreichische Abfallwirtschaft, ihre Ziele und die aktuellen Herausforderungen. Wer könnte uns hierzu besser informieren als Frau Gabriele Jüly, die Präsidentin des Verbands Österreichischer Erzeugungsbetriebe (VOEB)?

Was sind die wichtigsten Aufgaben des Verbandes? 

Der VOEB ist eine private, freiwillige Interessensvertretung, die 80% der Branche repräsentiert. Die Mitglieder des Verbands erwirtschaften etwa 4 Milliarden Euro pro Jahr und beschäftigen rund 40.000 Menschen in Österreich. Der Verband engagiert sich hauptsächlich in der Lobbyarbeit, im Austausch mit Politikern und Ministerien und setzt sich für praxisnahe Gesetze ein. Ein weiteres Anliegen ist die Weiterbildung sowie die Bindung der Jugend an die Branche, um zukünftige Fachkräfte zu sichern.

Frauen in der Abfallwirtschaft

Frau Jüly beschreibt ihren Werdegang in einer von Männern dominierten Branche und betont, dass Erfolg von Stärke und Erfahrung abhängt, nicht vom Geschlecht. In den letzten 25 Jahren hat sich die Rolle der Frauen in der Branche verändert, und es gibt immer mehr junge, engagierte Frauen, die sich für Recycling und grüne Jobs interessieren.

Entwicklung des Verbands

Der VOEB wurde 1982 gegründet und hat sich seitdem stark weiterentwickelt. Von informellen Treffen am Wirtshaustisch ist er zu einem bedeutenden Verband mit 260 Mitgliedern gewachsen. Die Einführung der getrennten Sammlung vor über 30 Jahren war ein Meilenstein, der die österreichische Abfallwirtschaft wesentlich beeinflusst hat.

Recyclingziele und Herausforderungen

Österreich recycelt 62% aller Siedlungsabfälle, jedoch liegt die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen nur bei 25%. Um die EU-Ziele des Green Deals zu erreichen, muss diese Quote verdoppelt werden. Eine Lösung sieht Frau Jüly in der flächendeckenden Abholung von Kunststoffmüll direkt von den Haushalten. Dies würde die Bürger motivieren, ihre Abfälle besser zu trennen.

Öffentliche Aufklärung und Jugendbildung

Eine Schlüsselrolle spielt die öffentliche Aufklärung, besonders bei jungen Menschen. Informationen müssen über soziale Medien und in Schulen verbreitet werden, um die junge Generation für Recycling zu sensibilisieren. Zudem ist es wichtig, Informationen in verschiedenen Sprachen anzubieten, um die multikulturelle Gesellschaft Österreichs zu erreichen.

Erhöhung des Rezyklatanteils in der Produktion

Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung des Anteils von Rezyklaten im Produktionsprozess. Die Industrie sollte verpflichtet werden, einen festen Rezyklatanteil zu verwenden, um die Nachfrage nach recycelten Materialien zu steigern. Dies würde auch helfen, die Recyclingquoten zu erfüllen.

Herausforderungen bei Lithiumbatterien

Lithiumbatterien stellen eine besondere Herausforderung dar, da sie bei unsachgemäßer Entsorgung schwere Brände verursachen können. Frau Jüly setzt sich für ein Pfandsystem ein, um die Sicherheit zu erhöhen und die wertvollen Rohstoffe zurückzugewinnen.

Zukunftsperspektiven

Die Zukunft der österreichischen Abfallwirtschaft wird stark von den Maßnahmen zur Erhöhung der Recyclingquoten und der sicheren Entsorgung von Lithiumbatterien geprägt sein. Der VOEB wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Abfallwirtschaft nachhaltig zu gestalten.

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